12.03.2002
Kilometerfressen
Hallo liebe Leserschaft
Etwa ein Monat ist es her, dass ich in Ushaia war und nun bin ich schon in
Lima. Wieviele Kilometer dazwischen liegen weiss ich nicht mal, aber es ist
weit...
nordwaerts
Salar de Uyuni
nordwaerts
Viel gibt es davon nicht zu berichten. Einmal am Ende der Welt, gibt es nur
noch einen Weg: zurueck. Fuer mich sollte es moeglichst schnell gehen, so bin
ich mit dem Flugzeug von Ushaia nach Mendoza geflogen und von dort mit dem
Bus nach Santiago um nocheinmal bei Nadia vorbeizugehen um hallo zu sagen und
ein paar weitere Dinge zurueckzulassen.
Von Santiago ging es mit dem Bus nach La Serena und spaeter nach San Pedro
de Atacama. Ich hatte das Beduerfnis, so schnell wie moeglich nach Tarija zu
Susanne zu kommen. Deshalb habe ich alle Touristenattraktionen, die San Pedro
zu bieten hat (Geysires, Valle de la Luna, Atacamawueste und was es da sonst
noch alles gibt) ausgelassen und habe mich gleich fuer den naechsten Tag fuer
eine Tour durch das Altiplano und die Salzwueste nach Uyuni eingeschrieben.
(* Salar de Uyuni)
So bin ich nach Bolivien gekommen und eineinhalb Tage spaeter war ich zu
Hause bei meinem Sandkastenkumpel Suasanne in Tarija, im Sueden von Bolivien.
Wie gut das tat. Ausspannen, ausruhen, schwatzen und sich einfach wohl und zu
Hause fuehlen. (Mein Koerper erlaubte sich sogar, endlich mal zwei Tage
Durchfall zu haben.)
Die letzte Woche habe ich mir Zeit genommen um von Tarija nach Lima zu
kommen. Das waren etwas mehr als 60 Stunden Bus fahren, auf Strassen ueber deren
Zustand ich lieber nichts weiter schreibe. Vier Naechte habe ich im Bus
verbracht und zwei in Potosi um heute hier in Lima zu sein. Denn in wenigen Stunden
kommt Andrea an und ich platze schier vor Freude.
Zusammen werden wir einen Monat in Peru reisen.
*Salar de Uyuni
Von san Pedro nach Uyuni ist mein drei Tage in einem Jeep unterwegs und
ueberquert die Anden. Was man da alles sieht, ist schwierig zu beschreiben. Es
sind Berge, Vulkane, Wuesten, unglaubliche weite Ebenen, Lagunen, Flamingos,
Felsen und am Schluss die Salzwueste von Uyuni. Doch es scheint eine andere
Welt zu sein, man bewegt sich irgendwo zwischen 3500 und 4500 m ueber Meer, die
Farben sind unglaublich schoen und es ist still. Als Abschluss kommt die
Salzwueste, topfeben und eine unglaublich grosse Flaeche einfach weisses Salz so
weit das Auge reicht, bei mir war die ganze Wueste mit etwa 10 cm Wasser
bedeckt und unser Jeep wurde zum Schiff...
Ich glaube, Fotos koennten hier mehr ausagen, aber meine Kamera habe ich ja
nicht mehr.
In meiner Tour war sogar noch ein klein wenig Adrenalin inbegriffen. Am
dritten Tag kippte unser Jeep. Der Fahrer wollte aus einem Wasserloch raus und
wir kamen dabei ins Schleudern. Der Jeep fiel im Zeitlupentempo auf die Seite
und ich glaube, wir haben uns nur wegen dem Gepaeck auf dem Dach nicht ganz
auf den Kopf gedreht. Geschehen ist nichts und nachdem alle draussen waren und
sich vom Schreck einigermassen erholt hatten, drehten wir den Jeep zurueck,
brachten ihn wieder auf Vordermann und fuhren weiter.
Zu guter Letzt blieben wir dann auf dem Rueckweg aus der Salzwueste mitten
darin stehen, weil das Benzin ausgegangen war. Doch wiederum hatten wir
Glueck, denn wir waren die zweitletzte Gruppe auf dem Weg nach Uyuni und so
kriegten wir noch fuenf Liter Benzin vom Fahrer des letzten Jeeps, die bis an den
Rand der Salzwueste reichten.
So das waer's. Fuer einmal etwas kuerzer.
Ich wuensche euch allen einen guten Fruehling.
Liebe Gruesse
Andreas
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